Fresenius Kabi

Fresenius Kabi: Roboterhilfe soll Kosten senken

Um die enormen Entwicklungskosten von Gen- und Zelltherapien (GCT) deutlich zu verringern, will der Robotikspezialist Cellular Origins die Technologie zur Zellprozessierung von Fresenius Kabi automatisieren.

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Geht der Plan der britischen Cellular Origins Ltd. zur Verringerung der Herstellungskosten auf, könnten selbst CAR-T-Zelltherapien für seltene Krankheiten zum Business Case werden und zugleich die Kostenträger stark entlastet werden. Der jetzt bekannt gegebene Vertrag sieht vor, das speziell für die präzise, automatisierte Verarbeitung kleiner Zellmengen entwickelte Cue® Cell Processing System von Fresenius Kabis auf der skalierbaren Roboterplattform Constellation™ der Briten zu implementieren. Finanzielle Details des Deals wurden nicht bekannt. Cellular Origins wurde gerade erst 2023 aus dem Forschungs- und Entwicklungsinstitut des Innovationscampus TTP (The Technology Partnership) nahe Cambridge ausgegründet. Nun findet sich mit Fresenius Kabi schon eine Branchengröße als Partner.

Die hochflexiblen mobilen Roboter sind für den sterilen Flüssigkeitstransfer ausgelegt und sollen eine vollautomatische GCT-Produktion rund um die Uhr bei minimalem Personaleinsatz und ohne Prozessänderung ermöglichen. Da das Gros der zugelassenen Krebs-Zelltherapien durch genetisches Einschleusen entsprechender Immunzell-Rezeptoren in patienteneigene Zellen erfolgt, kann jede Vor-Ort-Automatisierung die Kosten erheblich senken – wovon vor allem Gentherapien gegen seltene Krankheiten profitieren würden. Das Projekt verspricht für Deutschland einen immensen Fortschritt beim Erreichen der Ziele der unlängst vorgestellten 48 Mio. Euro schweren Nationalen Gen- und Zelltherapie-Strategie, aber auch international – vorausgesetzt, es gelingt wie geplant.

Elf kurative Gentherapien und sechs CAR-T-zellbasierte Blutkrebs-Therapien sind mittlerweile in Europa zugelassen. Gegen solide Tumoren, also rund 95% aller Krebsarten, ist in den USA zudem erst kürzlich die erste T-Zell-Therapie mit genetisch modifizierten T-Zell-Rezeptoren (TCR-T) der britischen Adaptimmune Therapeutics zugelassen worden. Das Potential solcher Therapien der nächsten Generation ist unverkennbar, bisheriger Flaschenhals für den breiten Einsatz: die hohen Kosten. Vielleicht schafft die Kombination von Robotertechnologie und Prozessoptimierung einen Schritt zur deutlichen Kostenreduktion.

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